Rot-Weiss Essen wollte nach zwei Niederlagen in Folge beim FC Ingolstadt (1:2) und gegen den SV Sandhausen (1:2) wieder zurück in die Erfolgsspur gelangen. Beim TSV 1860 München, der überhaupt nicht in Schwung kommt und sich in einer Krise befindet, stünden die Chancen auch nicht schlecht auf einen RWE-Sieg.
Doch der Wintereinbruch in Bayern sorgte für eine Spielabsage. So dass die Essener am kommenden Wochenende spielfrei sind.
RevierSport nutzte die Zwangspause der Rot-Weissen, um am Freitag mit Sportdirektor Christian Flüthmann zu sprechen.
Christian Flüthmann, wie ärgerlich ist die Spielabsage in München?
Wir hätten gerne gespielt und wären gerne im Rhythmus geblieben. Aber was sollen wir uns ärgern? Das Spiel wurde frühzeitig abgesagt und wir haben die Schneeberge im und rund um das Stadion auch gesehen. Da geht einfach nichts. Das ist höhere Gewalt. Wir nutzen jetzt die Zeit, um uns auf Lübeck vorzubereiten und uns dann hoffentlich wieder mit einem Sieg in der Liga zurückzumelden.
VfB Lübeck und Hallescher FC an der Hafenstraße: So lautet das Restprogramm für 2023. Da sollten doch zwei Heimsiege der Anspruch sein, oder?
Erst einmal ist es so, dass wir aus den letzten beiden Spielen lernen müssen. Die Chancen, die wir in jedem Spiel haben und hatten, müssen wir auch nutzen. Dann ist alles möglich. Am besten wäre es, wenn wir wieder mal in Führung gehen. Wir müssen in den letzten beiden Begegnungen des Jahres wieder diese unbedingte Gier und Bereitschaft zeigen, um zu gewinnen. Ich hoffe, dass uns das gelingt und wir dann ein unter dem Strich gutes Jahr 2023 positiv beenden.
Wir sprechen immer mit Christoph Dabrowski. In naher Zukunft werden wir mit ihm über den Vertrag sprechen. Wir machen jetzt noch die zwei Heimspiele, verabschieden uns in den Weihnachtsurlaub und zu unseren Familien und dann werden wir im Januar Gespräche führen.
Christian Flüthmann
Nach 18 Spielen sind es nur drei Punkte auf Platz drei, den aktuell der SC Verl belegt. Wann gibt es denn aus Essen andere Töne als nur das Ziel des Klassenerhalts?
(lacht) Wir sind ja noch längst nicht durch. Man kann auch schnell in einen negativen Strudel kommen und sechs oder sieben Spiele am Stück nicht gewinnen. Wir müssen demütig und achtsam sein. Wir wissen aber natürlich auch unsere Qualität und haben sicherlich nicht zu Unrecht schon 27 Punkte gesammelt. Es bleibt dabei: Wir wollen den Klassenerhalt früher als in der letzten Saison klarmachen. Wenn wir das geschafft haben, können Sie mir diese Frage gerne noch einmal stellen.
RWE spielt eine starke Saison, doch einen Torjäger hat die Mannschaft nicht. Wird im Januar versucht, einen torgefährlichen Stürmer zu verpflichten?
Wir sind wirklich zufrieden mit den Auftritten der Mannschaft, spielen eine gute Saison und verspüren deshalb auch keinen Druck. Wir haben mit Leonardo Vonic einen jungen Stürmer mit viel Potential. Er erarbeitet sich Torchancen, muss aber noch in Sachen Effizienz an sich arbeiten. Er ist aber mit seiner Entwicklung noch nicht am Ende. Ron Berlinski kam in den letzten Wochen meistens von der Bank, hat unserem Spiel dann nochmal einen Push verliehen und gegen Bielefeld den Siegtreffer erzielt. Auch Moussa Doumbouya befindet sich aktuell in aufsteigender Form. Wir sind überzeugt von den Jungs, ausschließen kann man aber nie etwas.
Ist eine Leihe von Düsseldorfs Jona Niemiec nach seinem Doppelpack im DFB-Pokal eigentlich noch ein Thema - beziehungsweise realistisch?
Wir haben keinen Kontakt zu Jona Niemiec.
Es wird auch Spieler geben, wie zum Beispiel Sandro Plechaty, die mit ihrer Einsatzzeit unzufrieden sind. Wie sieht es bei möglichen Abgängen aus?
Man ist immer im Austausch, was möglich ist. Dass der eine oder andere Spieler mit der Spielzeit nicht zufrieden ist, ist doch klar. Aber es muss immer eine Alternative vorhanden sein - sowohl für den Spieler als auch den Verein.
Stichwort Gespräche: Wann wird denn Christoph Dabrowski seinen Vertrag verlängern?
Wir sprechen immer mit Christoph Dabrowski. In naher Zukunft werden wir mit ihm über den Vertrag sprechen. Wir machen jetzt noch die zwei Heimspiele, verabschieden uns in den Weihnachtsurlaub und zu unseren Familien und dann werden wir im Januar Gespräche führen.
Im Januar wird es für RWE nicht in den warmen Süden gehen. Warum?
Es geht um das Finanzielle, aber auch den Reisestress. Wir mussten zwischen Aufwand und Ertrag abwägen und haben uns entschieden, dass wir hier bleiben. Das Zeitfenster im Januar ist auch sehr kurz und ich gehe davon aus, dass wir im Ruhrgebiet auch nicht vom Schnee überfallen werden. Wir finden auch bei uns gute Bedingungen vor.